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Geplante Baumfällungen

Evangelische Kirche beobachtet Konflikt im Fechenheimer Wald

Unterwegs im Wald

Ausgebildete Ehrenamtliche der evangelischen Kirche sollen die Räumung des Protestlagers vor den Baumfällungen beobachten, dabei werden sie gelbe Westen tragen (Symbolbild)

Rund 20 Ehrenamtliche aus der evangelischen Kirche sind als Beobachter:innen des Konflikts im Fechenheimer Wald entsandt. Das Waldstück im Frankfurter Osten soll für das fehlende Verbindungsstück zwischen zwei Autobahnen gefällt werden. Das hat Proteste hervorgerufen.

(epdred). Das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach (EFO) hat Beobachterinnen und Beobachter zur Begleitung der Räumung von Baumhäusern im Fechenheimer Wald geschult. Laut EFO sei das Ziel vor allem zu verhindern, dass Personen zu Schaden kommen. Knapp 20 Ehrenamtliche aus der Kirche und aus Mediatorenkreisen hätten sich zu einem Einsatz während der geplanten Rodung für eine Autobahnschneise bereiterklärt, sagte der Leiter der Beobachter-Steuerungsgruppe, Pfarrer Gunter Volz, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Kirchliche Beobachter werden akzeptiert

Das 230 Meter lange und 70 bis 140 Meter breite Waldstück im Frankfurter Osten soll im Winter für das fehlende, gut zwei Kilometer lange Verbindungsstück zwischen der A66 und A661 gefällt werden. Die Räumung hatte am 18. Janaur 2023 begonnen. Vertreter des Bündnisses gegen die Rodung hätten das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach zur Beobachtung angefragt, erläuterte Volz. Auch die Frankfurter Polizei habe sich zustimmend geäußert. Die Kirche in Frankfurt nutze die Erfahrungen der kirchlichen Kolleginnen und Kollegen, die diese Aufgabe bei den Auseinandersetzungen um die Rodung des Dannenröder Forsts für den Weiterbau der A49 vor zwei Jahren übernommen hatten. Rodungsgegner haben auch in dem Fechenheimer Waldstück Baumhäuser und ein Gerüst errichtet und Widerstand gegen die Abholzung angekündigt. An die geplante Waldschneise schließt sich der im Bau befindliche Riederwaldtunnel an. 

Deeskalation und Rückmeldung geben

Die Beobachter:innen hätten sich schriftlich zu Neutralität und Allparteilichkeit verpflichtet, erklärte Volz. Versuche einer Mediation seien in der aufgeheizten Stimmung einer Räumung nicht sinnvoll. Aber schon die bloße Anwesenheit von neutralen Beobachtern könne deeskalierend auf die Polizei und die Rodungsgegner wirken. Zu den Erfahrungen des Dannenröder Forsts gehöre, dass die Beobachter:innen von einer Steuerungsgruppe geleitet würden und ihre Wahrnehmungen auf einem speziellen Beobachtungsbogen notierten. Dieser werde anschließend ausgewertet, um den Konfliktparteien Rückmeldung zu geben. Die in Zweierteams ausgesandten Beobachter seien an ihren gelben Westen und Helmen erkennbar und sollten sich keiner Gefahr aussetzen.

Polizeipfarramt sieht Beobachter-Konzept kritisch 

Zuletzt hatte sich das Polizeipfarramt kritisch zum Konzept von kirchlichen Beobachtern geäßert, wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtete. Viele Polizist:innen unterschiedlicher Einheiten aus ganz Hessen hätten sich vor zwei Jahren über ein "parteiisches Verhalten" von kirchlichen Beobachtern bei der Räumung des Dannenröder Forstes beschwert, sagten die Leitende Polizeipfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Barbara Görich-Reinel, und Polizeipfarrer Martin Schulz-Rauch dem epd auf Anfrage.  Die Beamt:innen seien damals mit Steinen, Zwillen und Fäkalienbehältern angegriffen worden. Trotzdem hätten sie ihr anschließendes Zwangshandeln gegenüber den Beobachtenden rechtfertigen müssen.  Die Beamt:innen hätten die Berichte von kirchlichen Beobachtenden unter anderem deshalb als "unfair und unsachgemäß" empfunden. 

Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach: mehr über den Konflikt zum geplanten Riederwaldtunnel 

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