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Fasten- und Passionszeit

Fastenaktion ermutigt, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln

Sieben Wochen ohne 2022

"Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand" lautet das Motto der evangelischen Fastenaktion 2022

Am Aschermittwoch beginnt die evangelische Fastenaktion „7 Wochen ohne Stillstand“. Damit wird motiviert, in Bewegung zu kommen und Neues auszuprobieren. Doch manchmal stockt es. Dann heißt es: dran bleiben.

Am 2. März 2022 ist Aschermittwoch und damit beginnt die 40-tägige Passionszeit, in der sich Christinnen und Christen auf das Osterfest vorbereiten. Die evangelische Fastenaktion „7 Wochen ohne“ motiviert in diesem Jahr zu „Sieben Wochen ohne Stillstand“. Sie regt an, sich auch den Weg zu machen und Neues zu wagen. Dann gilt es: Dabei bleiben und die Erfahrung intensivieren. 

Kommunikation neu einüben: 7 Wochen stärkende Worte

Aber was könnte Neues gewagt und eintrainiert werden? Der Vorschlag von Pfarrerin Anne Waßmann-Böhm im ZDF-Gottesdienst am 20. Februar wurde in vielen Familien und Kollegenkreisen intensiv diskutiert. Ihre Idee: "Sieben Wochen anders Reden. Auf Worte verzichten, die dem Leben schaden und Worte sprechen, die das Leben stärken." Zuvor hatte Sie darauf hingewiesen, dass Sprache wirke und Wirklichkeit erschaffe. Beispielsweise hätten bis heute in ihr die Worte ihrer Mutter Wurzeln geschlagen, beim Abschied zum Weg in die Schule hatte sie ihr mitgegeben: „Du schaffst das“. Im Gottesdienst hatte die Pfarrerin aber auch deutlich gemacht, welche schlimmen Folgen Sprache auch haben könne. Die Pfarrerin sagte: "Worte können uns aufrichten oder klein halten." In ihrer Predigt hatte sie weiterhin das Wesen des Wortes Gottes erklärt: "Es deckt auf und hält mir den Spiegel vor. Gottes Wort ist beides: aufdeckendes, beunruhigendes, schonungsloses Wort und zugleich die Zusage, dass ich immer sein geliebtes Kind bleibe – auch wenn ich an meinen und seinen Ansprüchen immer wieder scheitere." Schließlich ermutigte sie, während der Fastenzeit auf die Macht der guten Worte zu vertrauen: "Worte haben Macht. Und so können wir die Welt verändern, indem wir unsere Worte verändern."

ZDF-Gottesdienst eröffnet die Aktion

Offiziell wird die Aktion im ZDF-Gottesdienst „Üben – Sieben Wochen ohne Stillstand“ aber am 6. März 2022 ab 9.30 Uhr eröffnet. Dabei wird in den Blick genommen, welche unterschiedlichen Rolle das Üben im Leben spielt. Die Kuratoriumsvorsitzende der Fastenaktion und frühere Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler predigt im Eröffnungsgottesdienst.

Kalender mit Impulsen als Stärkung

Selbstverständlich kann jeder selbst ein Thema wählen, bei dem er seine Erfahrungen intensivieren möchte. Um dabei in Bewegung zu bleiben, bietet die Aktion "7 Wochen ohne" Unterstützung. Die exklusiv gestalteten Tageswand- und Tagestischkalender der edition chrismon begleiten die Teilnehmenden durch die Fastenzeit und die Ostertage. Sie bilden das zentrale Element der Aktion. Zu jedem Thema gibt es eine Bibelstelle mit einer Auslegung des Theologen und Publizisten Martin Vorländer als Willkommenstext für jede Fastenwoche. Mit diesen Themen wird durch die Aktion 2022 geführt: „Mein Ziel“, „Loslegen“, „Dranbleiben“, „Freuen“, „Knoten lösen“, „Stille“ und „Neu vertrauen“. Zitate, Gedichte und Geschichten von Schriftstellern, Theologen und Journalisten sowie eine Sonntagsfrage, die zum Nachdenken anregt, begleiten durch jede Woche. Auch eine AppFastenmails, ein Begleitbuch und Materialien bieten Anregungen.

Orientierung für die Bewegungsrichtung in Wüstenzeiten

Der evangelische Journalist und Autor Arnd Brummer, der Botschafter der Aktion, greift in seinem Wort zur Aktion auf die biblische Überlieferung von Jesu 40-tägigen Aufenthaltes in der Wüste zurück: „Jesus übte Enthaltsamkeit nicht um ihrer selbst willen. Er trainierte.“ Im Begleitbuch macht Susanne Breit-Keßler deutlich, dass sich auch heute Menschen in ihrem Inneren Wüstenzeiten erleben - wenn man nicht mehr aus noch ein wisse. Sie schreibt: „Die Wüste der Gedanken und Gefühle muss durchlebt werden.“ Grundsätzlichen Entscheidungen des Lebens und neuen Wegen gingen oft lange Durststrecken voraus. Und doch bleibe immer ein Zeichen von gottgegebener Würde und Freiheit: „klären, entscheiden und Verantwortung für das eigene Leben und das anderer übernehmen.“

Gott als Kraftquelle für Entwicklung

Laut Arnd Brummer könne gegenwärtig beispielsweise eingeübt werden, Kritik angemessen zu äußern oder ein sensibles Bewusstsein für geschlechtergerechte Sprache zu entwickeln. „Aber Üben ist nicht immer eine heitere Angelegenheit. Ein Instrument wirklich erlernen, das Tanzen, Schauspielern, Singen, Malen – das sind hohe Anforderungen“, schreibt dazu Susanne Breit-Keßler im Begleitbuch. Aber auch Veränderungen im Leben forderten Übungsbereitschaft ein. Sie präzisiert: „Üben … Leben üben. Jeden Tag neu. Was einen dabei aufrechterhält, ist die Erfahrung, dass Üben nicht Stillstand bedeutet, sondern Bewegung.“ Diese vollziehe der Mensch aber nicht allein, wie die frühere Regionalbischöfin mit einem Bibelzitat zeigt:

„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir: weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“  (Jesaja 41,10)

Hintergrund

Seit 1983 lädt „7 Wochen Ohne“ – die Fastenaktion der evangelischen Kirche – in den Wochen vor Ostern zur inneren Einkehr, zum Fasten im Kopf ein. Menschen aller Altersgruppen in ganz Deutschland lassen sich darauf ein, Routinen zu hinterfragen und den Blick auf den Alltag zu verändern: für sich allein, in Familien oder als Fastengruppe in Gemeinden ob live oder digital.

zum Themen-Special "Passionszeit"

Aktion: 7 Wochen ohne

Klimafasten


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