Dekanat Vorderer Odenwald
Früherer Präses Rudhart Knodt gestorben
Rudhart Knodt war in vielen Feldern seiner Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach, des ehemaligen Dekanats Reinheim und seiner evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau (EKHN) engagiert und prägte und gestaltete über viele Jahre das kirchliche Leben vor Ort, in der Region und weit darüber hinaus. Zuletzt lebte Rudhart Knodt in Groß-Zimmern. Er hinterlässt seine Ehefrau, drei Kinder und mehrere Enkelkinder.
Von 1979 bis 1997 war Rudhart Knodt Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde in Fränkisch-Crumbach; davor war er schon neun Jahre Vorstand in der Petrusgemeinde in Darmstadt. Als ehrenamtlicher Präses und Vorsitzender der Dekanatssynode leitete er von 1986 bis 2004 das Evangelische Dekanat Reinheim, aus dem nach der Fusion mit dem Dekanat Groß-Umstadt 2010 das Dekanat Vorderer Odenwald hervorging. 18 Jahre lang war Rudhart Knodt Mitglied der Landessynode der EKHN. „Er war ein tatkräftiger Mensch, der Glaube und Tun in einer glaubwürdigen, lebendigen und fröhlichen Weise miteinander verbunden hat“, sagt Dekan Joachim Meyer.
In seine Zeit als Präses fiel 1986/87 der Beginn der Dekanatspartnerschaft mit der Moravian Church in Südafrika, die bis heute besteht. Er gehörte mit dem damaligen Dekan Friedrich Baumann seinerzeit zur ersten Reisegruppe. 1990 organisierte er mit anderen den Dekanatskirchentag in Groß-Zimmern. Und er organisierte mehrfach Konfirmandenfußballturniere. Er setzte die Dekanatsstrukturreform um und gründete mit dem damaligen Leitungsgremium Anfang 2000 das Dekanatszentrum in Reinheim.
Legendäre Kommentare zum Fußball
Zweimal wurde er, im Hauptberuf Lehrer in der Berufsausbildung, als Präses der Synode im Dekanat Reinheim wiedergewählt. 18 Jahre ehrenamtliche Leitungsverantwortung, das waren mehr als 50 Tagungen des Kirchenparlamentes, das waren mehr als 180 monatliche Sitzungen des Vorstandes, die er leitete. Und wie er leitete: Ihm war wichtig, dass die Treffen nicht nur inhaltlich, sondern um der Wertschätzung der ehrenamtlich Tätigen willen auch stets kulinarisch gut vorbereitet waren. Seine Kommentare zu Fußballereignissen – vor allem wenn Pröpstin Karin Held als bekennender Schalke-Fan anwesend war – waren legendär.
„Bei aller Sachlichkeit und Themenorientierung ging es ihm immer um den respektvollen und fairen und guten menschlichen Umgang miteinander“, sagt Dekan Meyer. Er selbst verdanke ihm viel an Unterstützung, Beratung, Wegbegleitung, Freundschaft und Wertschätzung – bis zuletzt.
Weitere Ehrenämter
Rudhart Knodt war außerdem 37 Jahre lang, von 1975 bis 2012, als Prädikant, also als ehrenamtlicher Prediger, in den Gemeinden des Dekanats unterwegs. Er kannte er die Menschen und die Kirchen vor Ort. In Fränkisch-Crumbach engagierte er sich zudem im Turnverein, er war Mitherausgeber des Buches „Die Juden von Fränkisch-Crumbach“ und 35 Jahre lang Mitglied im Vorstand der Interessengemeinschaft Heimatmuseum Rodenstein e.V., davon 25 Jahre lang als erster Vorsitzender.
In der Kirchengemeinde leitete er Jungschargruppenfreizeiten, er gehörte dem Kindergartenausschuss des Kirchenvorstands an und war Begründer des Laurentiusbriefes und über viele Jahre Mitglied im Redaktionskreis. 2015 würdigte ihn Inge Weidmann bei seinem Ausscheiden: „Er sah die Notwendigkeit, kirchliche Nachrichten, Geschehnisse in der kirchlichen Gemeinde und im Dekanat in Form eines Gemeindebriefes den Mitgliedern an die Hand zu geben. Den Sagen, Legenden und historischen Begebenheiten des Rodensteiner Landes widmete er sich besonders gerne und schrieb darüber Abhandlungen und Spannendes aus der Kirchengeschichte für den Laurentiusbrief... Er war Gott und den Menschen zugewandt!“
Für seine vielen Verdienste erhielt Rudhart Knodt den Ehrenbrief des Landes Hessen und die Verdienstmedaille der EKHN.
Die Beerdigung von Rudhart Knodt ist am Freitag, 6. Januar, 13.30 Uhr, auf dem Friedhof in Fränkisch-Crumbach.