17. Tehillim-Psalmen-Projekt
Interreligiöser Chor beginnt wieder mit den Proben
Die Proben finden in der Regel mittwochs von 19.30 bis 22 Uhr statt. Geprobt wird im Gemeindehaus der Ev. Hoffnungsgemeinde (Hafenstraße 5) sowie in der Cyriakuskirche (Auf der Insel 5, Frankfurt-Rödelheim).
Den Projektabschluss bildet ein Konzert und trialogisches Gespräch:
21.11.2023 Tehillim-Psalmen-Konzert im großen Saal des Dominikanerklosters, Frankfurt
23.11.2023 Trialogisches Tehillim-Psalmen-Gespräch in der Evangelischen Akademie Frankfurt
Eingeladen sind Sängerinnen und Sänger jeder Glaubensrichtung mit Interesse an Chormusik im interreligiösen Kontext. Chorerfahrung, Notenkenntnisse, Stimmbeherrschung und eine regelmäßige Probenteilnahme werden vorausgesetzt.
Für Noten, Raummiete etc. wird ein Beitrag von 50 Euro erhoben. Darüber hinaus ist das Projekt auf Spenden angewiesen.
Anmeldung über info@ircf-frankfurt.de oder bei einer der ersten Proben.
Psalm 84
Unterwegs zum Sehnsuchtsort. Mit starken Worten und Bildern drückt der kunstvoll gestaltete Psalm 84 den Wunsch des Menschen aus, Schutz und Zuflucht in Gottes Nähe zu finden. Die Sehnsucht von Leib und Seele nach Gott, die Kraft der Zuversicht auch in schweren, dürren Zeiten und schließlich das Vertrauen in Gott als lebensspendende Sonne und Schutz gewährender Schild werden in den drei Strophen des Psalms thematisiert – und wurden seither von zahlreichen Komponist:innen in Musik übersetzt.
Möglicherweise wurde das Lied ursprünglich im Wechsel von Pilgern und Tempelpersonal in den Vorhöfen des Heiligtums gesungen, zum Beispiel beim Laubhüttenfest. Vielleicht ist der Psalm aber auch erst nach dem Exil entstanden, als spirituelle Meditation eines Menschen, der sich in seinem ganzen Leben pilgernd auf dem Weg zu Gott sieht.
Psalm 84 ist der einzige Text in der hebräischen Bibel, in dem Gott als Sonne bezeichnet wird. Auch Sure 24,35, der sogenannte Lichtvers, einer der bekanntesten Verse des Koran, der als Kalligraphie zahlreiche Moscheen schmückt, vergleicht Gott mit einem Licht, das Himmel und Erde erleuchtet. Neben den jüdisch und christlich motivierten Vertonungen des Psalms – im Konzert erklingen u. a. Werke von Israel Lazarus Mombach, Camille Saint-Saëns, Telemann, Otto Nicolai, Moritz Wallerstein, Felicitias Kukuck, Brahms und Louis Lewandowski – wird als Brücke zum Islam eine Auftragskomposition zum muslimischen Lichtvers uraufgeführt.
Der Interreligiöse Chor Frankfurt
… besteht seit 2012. Ein Schwerpunkt der Chorarbeit sind jährlich zwei Tehillim-Psalmen-Projekte (tehillim – hebräisch: Psalmen). Bei diesem bundesweit einzigartigen Beitrag zur interkulturellen Bildung und Förderung des interreligiösen Dialogs wird Musik aus christlicher, jüdischer und muslimischer Tradition erarbeitet und in öffentlichen Konzerten dargeboten.
Die Probenarbeit und auch das Konzert zeichnen sich durch eine intensive Durchdringung von Musik und Theologie aus. Der Chor erschließt sich über die musikalische Arbeit auch die religiösen Hintergründe der jeweiligen Stücke, wobei die Chormitglieder ihre verschiedenen Glaubenstraditionen mit einbringen. Die Psalmen bilden eine wichtige Brücke zwischen Judentum und Christentum. Musiker beider Religionen haben über Jahrhunderte immer wieder neue Vertonungen für die Liturgie und das Konzert geschaffen. Dass Psalmen bzw. Tehillim als »Zabur« auch dem Islam bekannt sind, erleichtert muslimischen Sängerinnen und Sängern die Mitwirkung im Chor.
Kontakt und weitere Information
Charlotte Brombach
Interreligiöser Chor Frankfurt e. V. (IRCF)
Website: ircf-frankfurt.de