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Familienbildung

Paula Lichtenberger geht in den Ruhestand

Portraitfoto

Paula Lichtenberger

Paula Lichtenberger, Referentin für Familienbildung im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung, geht am 30. September 2023 in den wohlverdienten Ruhestand.

Mit einer beeindruckenden beruflichen Laufbahn hinter sich, begann sie 1977 ihr Studium der Religionspädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der EHD in Darmstadt. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1980 trat sie ihre erste Stelle in der Familienbildungsstätte Wiesbaden an und legte damit den Grundstein für ihre Arbeit mit Erwachsenen und Familien.

Doch Wiesbaden war nur ein Kapitel in ihrer Geschichte. Lichtenberger kehrte in ihre Heimat, die Pfälzische Landeskirche, zurück und spielte in Pirmasens eine entscheidende Rolle. Dort arbeitete sie eng mit drei Dekanaten zusammen, um das Konzept der Erwachsenenbildung voranzubringen. Für viele mag dies ein herausfordernder Berufseinstieg gewesen sein, für die engagierte Familienbildnerin war es eine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Leidenschaft für Bildung

Nach einigen Jahren in der Pfalz zog es die Pädagogin mit ihrer Familie zurück nach Wiesbaden. Dort leitete sie nicht nur den Fachbereich Pädagogik der Familienbildungsstätte, sondern wurde auch stellvertretende Leiterin und später Leiterin der Einrichtung. Lichtenbergers Werdegang zeugt von einer tiefen Leidenschaft für Bildung und einem unermüdlichen Engagement für Kirche, Familie und Gemeinde.

Nach ihrer Zeit in Wiesbaden eröffnete sich für Paula Lichtenberger ein neues Kapitel: das Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt. Dort übernahm sie im Dezember 2005 eine neu geschaffene Stelle speziell für den Bereich Familienbildung. Mit derselben Leidenschaft, mit der sie zuvor die Familienbildungsstätte in Wiesbaden geprägt hatte, begann Lichtenberger hier ihre Arbeit bei Null – mit einem leeren Aktenschrank und einem unbeschriebenen Laptop.

Familienbildung ganzheitlich betrachten

Ihr Hauptaugenmerk lag darauf, eine strukturierte Arbeitsumgebung für die bestehende Familienarbeit in der EKHN zu schaffen. Doch sie ging noch einen Schritt weiter und erkannte die Notwendigkeit, die Arbeit mit Familien in den Kirchengemeinden stärker zu verzahnen und das Arbeitsfeld zu strukturieren. Vor über 10 Jahren gelang es gemeinsam mit Engagierten aus dem Fachfeld die Arbeitsgemeinschaft Familienbildung zu gründen, die bis heute besteht. Sie vernetzte nicht nur die Aktiven aus den Familienbildungsstätten, sondern auch aus den Kirchengemeinden und Dekanaten sowie den Familienzentren. Sie erkannte die Notwendigkeit, Familien auch online anzusprechen, wie es ihr mit Projekten wie digitale-elternbildung.de gelungen ist. Lichtenbergers Anliegen war es, Familienbildung ganzheitlich zu betrachten und alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen.

Ihre zentrale Rolle bei der Stärkung und Förderung der Familienarbeit in der EKHN war zweifellos ein besonderer Höhepunkt in Paula Lichtenbergers Karriere. Durch ihre beharrliche Arbeit und ihr Engagement gelang es ihr, das Bewusstsein für die Relevanz und den Mehrwert der Familienarbeit in der gesamten Landeskirche zu schärfen.

Was Lichtenberger in ihrer Dienstzeit besonders in Erinnerung behalten wird, ist die Veränderung des Familienbildes in der Kirche. Als sie ihre Arbeit begann, standen noch eher traditionelle Vorstellungen im Vordergrund: Eine Familie bestand in erster Linie aus einem Vater, einer Mutter und Kindern. Doch im Laufe der Jahre hat sich in der Kirche ein breiteres Verständnis von Familie entwickelt und durchgesetzt. Man erkannte, dass Familien vielfältig sind – ob Patchwork-, Regenbogenfamilien oder Alleinerziehende. Lichtenberger setzte sich dafür ein, dass die Kirche diese unterschiedlichen Familienformen nicht nur toleriert, sondern wertschätzt, fördert und in ihren Gemeinden willkommen heißt.

Heute, am Ende ihrer Dienstzeit, kann sie feststellen, dass die evangelische Kirche ein modernes Familienbild pflegt, das den vielfältigen Lebensrealitäten ihrer Gemeindemitglieder gerecht wird, das aber weiterhin kontinuierlich und offen in den Gemeinden kommuniziert werden muss.

Paula Lichtenberger blickt gerne auf die vielen Etappen und Meilensteine ihrer Karriere zurück. Doch an Stillstand nach dem offiziellen Ausscheiden aus dem Berufsleben denkt sie nicht. Im Gegenteil: Sie brennt darauf, ihr Wissen und ihre Energie in neue Bahnen zu lenken.

Blick in die persönliche Zukunft

Zunächst möchte sie ihre umfangreichen Erfahrungen als freiberufliche Organisationsberaterin weitergeben. In der Beratung von Organisationen, Institutionen und Führungskräften sieht sie ein Feld, in dem sie nicht nur ihr Wissen weitergeben, sondern auch neue Perspektiven und Herangehensweisen entwickeln kann. Dabei reizen sie besonders innovative Projekte, die sie in dieser Phase ihrer Karriere angehen möchte. Darüber hinaus möchte sie aber auch die neu gewonnene Freizeit und Flexibilität nutzen, um zu reisen und andere Freizeitaktivitäten zu genießen.

Fest steht, dass Paula Lichtenberger in der Erwachsenen- und Familienbildung sowie in der gesamten Familienarbeit eine fachliche und persönliche Lücke hinterlassen wird.

 

 


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