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Afrika

Spenden: Millionen Kinder vom Hungertod bedroht

Junge mit Eseln vor Wasserloch

Eine ganze Hirtengemeinschaft, deren Leben durch den unerbittlichen Klimawandel bedroht ist, kämpft mit ihren Herden im dürregeplagten Nordosten Kenias um das wenige Wasser, das ihnen bleibt. "In zwanzig Tagen", erklärt Hassan, ein Ältester der Gemeinschaft, "wird es nichts mehr zu trinken geben. Dann wird unser Schicksal in Gottes Hand liegen"

Vor dem G7-Gipfel hat UNICEF davor gewarnt, dass die Zahl der Kinder steigt, die von akuter Mangelernährung bedroht seien. Fast acht Millionen Kinder könnten daran sterben. EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung fordert die G7-Vertreter:innen dazu auf, die globale Ernährungskrise abzuwenden. Christliche Hilfsorganisationen benötigen Spenden für die Hilfe vor Ort.

Seit Anfang des Jahres hat sich die Ernährungskrise weiter zugespitzt. Laut UNICEF leiden in 15 besonders gefährdeten Ländern zusätzlich 260.000 Kinder an schwerer akuter Mangelernährung. In einer Mitteilung vom 23. Juni 2022 heißt es: „Jede Minute kämpft damit ein weiteres Kind um sein Überleben.“ Bereits vor Wochen hatte die UN vor einer Verschärfung der Hungerkrise gewarnt. Auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt aus Schwerin, EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung, forderte die G7-Vertreter:innen dazu auf, die globale Ernährungskrise abzuwenden. 

Dringende Bitte an G7-Staaten aus der EKD

Kristina Kühnbaum-Schmidt wies darauf hin, dass der Getreidepreis durch die Verknappung sowie durch die Spekulation an den Getreidebörsen so in die Höhe getrieben werde, dass die Mittel der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen nicht ausreichten, um angemessene Nothilfe zu leisten. Zudem bedürfe es einer komplexen Transformation des weltweiten Ernährungssystems. Die Beauftragte für Schöpfungsverantwortung fordert: „Die diplomatischen Anstrengungen zum Export des Getreides aus der Ukraine müssen dringend auf allen Ebenen verstärkt werden. Lebensmittelspekulationen müssen unterbunden werden. Und die Mittel für die Welternährungsorganisation müssen dringend aufgestockt werden, um Hungerkatastrophen und Bürgerkriege in anderen Ländern - vor allem in Afrika - zu verhindern." 

„Die größte Katastrophe ist das Vergessen“

„Schon jetzt sterben Menschen in Somalia und Kenia an Hunger. Die Folgen des Krieges in der Ukraine erschweren die Nothilfe, weil unter anderem die Nahrungsmittelpreise stark angezogen haben“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Um die Not zu lindern, stellen Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe den Hunger in Ostafrika in den Mittelpunkt ihrer Sommeraktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“.

In Kenia, Somalia, Äthiopien und im Südsudan leisten Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe mit mehreren großen Projekten Nothilfe für Zehntausende Menschen, versorgen sie mit Trinkwasser und Nahrung und stellen Futtermittel für die Tiere zur Verfügung. Aufgrund der akuten Not möchten die christlichen Hilfsorganisationen ihre Hilfe weiter ausbauen und rufen zu Spenden auf. 

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Hungerhilfe Afrika
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Mit Wasser und Schulspeisungen ist die Diakonie Katastrophenhilfe aktiv

Die evangelische Hilfsorganisation "Diakonie Katastrophenhilfe" unterstützt viele notleidenden Menschen vor Ort schon seit längerem. So werden beispielsweise Schulen in Somalia mit Wassertanks ausgestattet, im Südsudan werden kostenlose Schulspeisungen an 47 Schulen angeboten. Aber die momentane Lage in Ostafrika ist dramatisch, der Hunger breitet sich immer weiter aus. Martin Kessler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, über die Situation: „14 Millionen Menschen hungern, zwei Millionen davon sind Kinder. Bis Ende des Jahres könnten es 20 Millionen sein. In Teilen Somalias herrscht schon jetzt eine Hungersnot – dort sterben Menschen, weil sie nicht genug zu essen haben. Es ist die schlimmste Dürre seit 40 Jahren.

Spenden für Hilfsprojekte der Diakonie Katastrophenhilfe in Afrika

Mit Know-How und Hilfe trägt „Brot für die Welt“ dazu bei, die Ernten der Kleinbauernfamilien verbessern

„Brot für die Welt“ unterstützt auch Familien und Kleinbauern wie im dürregeplagten Sambia. Sie werden mit Saatgut und Know-How ausgestattet. So können die Familien mit verbesserter Bewässerung ihre Ernährung sicher stellen. In Simbabwe unterstützt „Brot für die Welt“ die Organisation TSURO, die den Kleinbauernfamilien umfangreiches Wissen vermittelt, wie sie mit den veränderten Bedingungen des Klimawandels umgehen können: Wie sie mit Steinreihen die Erde vor Erosion schützen, wie Erdmulden auch nach heftigen Regenfällen das kostbare Nass vor Ort besser halten und den Ackerpflanzen zur Verfügung stellen können. Das Wissen wird dabei in WhatsApp-Gruppen weitergegeben.

Spenden für das Hilfsprojekt „Satt trotz Dürre“ in Sambia von „Brot für die Welt“

Spenden für das Hilfsprojekt „Mit WhatsApp gegen Dürre und Hunger in Simbabwe v. BfdW

Weiter Spendenprojekte von „Brot für die Welt“

Die Situation in Ostafrika

Ostafrika erlebt gegenwärtig eine historische Dürre, die schlimmste seit 40 Jahren. Hunderttausende Ziegen und Schafe sind der Trockenheit bereits zum Opfer gefallen, die Ernten sind verdorrt, die Menschen haben damit jegliche Einkommensgrundlagen verloren. Etwa 82 Millionen Menschen leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms in Ostafrika an Hunger, das sind etwa 30 Millionen mehr als noch im Vorjahr. In Äthiopien benötigen etwa 25,9 Millionen Menschen unmittelbar Hilfe und in Somalia allein haben etwa 700.000 Menschen aufgrund der Dürre ihre Heimatdörfer verlassen und sich in Camps am Rande der Hauptstadt Mogadischu niedergelassen.

Die Ursachen

Mehrfache Katastrophen erschweren der Bevölkerung insbesondere im Osten und Süden Afrikas das Leben: durch den Klimawandel verursachte Krisen und Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen, Schwärme von Wüstenheuschrecken und saisonale Tropenstürme führen zu Vertreibungen und erhöhen den humanitären Bedarf. Hinzu kommen regionale gewaltätige Konflikte.
Der Krieg in der Ukraine erschwert zusätzlich die Bemühungen gegen den Hunger. „Die Warnungen vor künftigen Hungerkrisen durch ausbleibende Getreidelieferungen aus der Ukraine verlagert das Problem in die Zukunft und ignoriert die aktuell dramatische Lage“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Ein Blick auf die humanitären Bedarfe der betroffenen Länder macht das deutlich: Von 1,4 Milliarden Dollar benötigter Nothilfegelder für Somalia stehen lediglich 260 Millionen (18 Prozent) zur Verfügung; in Kenia sind es von 181 Millionen Dollar erst 27 Millionen (19 Prozent). „Viele Staaten leiten ihre Mittel in die Ukraine um, das ist so verständlich wie fatal für Ostafrika. 
Mehr über den Hunger in Afrika (Diakonie Katastrophenhilfe)

Mehr über den Hunger in Afrika (Brot für die Welt)

 

 


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