„MeerHimmel“
Triptychon im Alten Dom zu Mainz thematisiert den Beginn der Welt
Imposant strahlt es den Besuchern beim Eintritt in den Alten Dom entgegen. Auf drei Tafeln mit einer Breite von knapp drei Metern und einer Länge von insgesamt sechseinhalb Metern bietet das Kunstwerk ein völlig neues Erleben des Kirchenraums.
Leuchtendes, ergreifendes Weiß in der Mitte wandelt sich zu unruhigem Blau – eine philosophische, religiöse Annäherung an den Beginn der Welt und das, was Wasser für die Menschen bedeuten kann „Ich habe mich bewusst für den Tag der Genese entschieden, in dem es noch keine Teilung in Himmel und Erde gibt. Eine bessere Bibel-Übersetzung schreibt `der Geist waberte zwischen den Wassern`“, erklärt Bruder Oppermann, „Diesen Zustand des Diffusen wollte ich abbilden. Wasser kann viel für uns bedeuten: es ist Lebenselixier, doch auch – wenn man an die Ahrkatastrophe denkt – den Tod bringen. Daher beinhaltet das Bild auch viele dunkle Stellen, Unruhe und auch ein Stück Wut!“.
Begleitend zur Ausstellung des Triptychons hat das Evangelische Dekanat unter dem Titel „MeerHimmel“ ein Programm mit Führungen, Vorträgen und Musik zum Triptychon von Bruder Stephan Oppermann erstellt. Dieses ist hier abzurufen
Zu Bruder Stephan Oppermann:
Bruder Stephan Oppermann ist 1982 geboren und seit 2007 Mönch in der Benediktinerabtei Maria Laach. Er absolvierte eine Ausbildung zum Gärtner und Floristen. Oppermann studierte Bildhauerei und erlangte 2020 seinen „Bachelor of fine arts“. Heute leitet er die Keramikmanufaktur im Kloster Maria Laach und gestaltet seine Kunst. Seine Werke sind vielfältig und reichen von Holz- und Steinskulpturen, über Keramik bis hin zu Leinwandmalereien. Zudem bietet er Kunsterlebnisse für Erwachsenen und Kinder.
In der Spannung zwischen fides et ratio, Glaube und Vernunft, deren Ziele die Diskretio, das rechte Maß, in allem ist, hat Bruder Stephan Oppermann seinen Weg zum Klosterleben vor 15 Jahren begonnen. Dies ist auch der Kraftgeber für seinen Weg in der Auseinandersetzung als Künstler mit sich selbst, seinem Umfeld und der Natur. Die uns anvertraute Schöpfung ist für ihn zur nie versiegenden Einflussquelle seiner Arbeiten geworden. Begegnungen sind für ihn der Ausgangspunkt seiner gestalterischen Arbeit, zum Lob Gottes und zum Erstaunen der Menschen.