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Hoffnung für Osteuropa 2023

Ukraine im Blick: Evangelische Kirchen eröffnen Spendenaktion für Osteuropa

Ein zerstörter Panzer vor einer Kirche: Krieg in der Ukraine: Bilder aus Kiew während eines Solidaritätsbesuchs einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Sommer 2022 in der Ukraine.

Krieg in der Ukraine: Bilder aus Kiew während eines Solidaritätsbesuchs einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Sommer 2022 in der Ukraine.

Die traditionelle Spendenaktion Hoffnung für Osteuropa steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Ukraine und der Hoffnung auf Frieden. Am Sonntagnachmittag wurde sie in Oberhessen eröffnet. Dort präsentierten sich auch viele Initiativen.

Mit einem berührenden Gottesdienst ist am Sonntagnachmittag (26. Februar) die gemeinsame 30. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eröffnet worden. In diesem Jahr stand beim Eröffnungsgottesdienst in der evangelischen Kirche Schotten-Breungeshain (Vogelsbergkreis) das Gedenken an den Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar vergangenen Jahres sowie die Bitte um Frieden im Mittelpunkt. „Hoffnung für Osteuropa“ fördert seit drei Jahrzehnten soziale und diakonische Projekte, in denen Solidarität und christliche Nächstenliebe über Grenzen hinweg friedenstiftend wirksam werden sollen.

Pröpstin Crüwell: Von Gottes Frieden her denken und reden

Bei der Eröffnung stellte Pröpstin Henriette Crüwell (Mainz) die Hoffnung auf Gott bei der Suche nach Frieden heraus. „Seit Gott seinen Sohn in unsere zerrissenen und von Gewalt korrumpierten Welt gesandt hat, leben wir in der Spannung von erfülltem ‚Schon‘ und qualvoll erlittenem ‚noch nicht‘“, sagte sie in ihrer Predigt.  Crüwell: „Die Zeit ist erfüllt, Gottes Reich noch nicht vollendet, aber so nahe herbeigekommen, dass wir uns danach ausstrecken können und sollen.“ Jetzt sei es „an der Zeit, von Gottes Frieden her zu denken und zu reden“. Die Projekte der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ bezeichnete sie als „Hoffnungssaaten, in denen jener Friede, der noch nicht ist, überall im Verborgenen schon keimt und wächst.“

Ökumene-Fachleute: Zivile Friedensarbeit wichtiger denn je

Claudia Brinkmann-Weiß, die kurhessische Dezernentin für Diakonie und Ökumene, betonte: „Nach einem Jahr Krieg gegen die Ukraine ist unsere Sorge um Frieden und Zusammenhalt in Europa groß. Die Aktion ‚Hoffnung für Osteuropa‘ steht seit 1994 für ein soziales und gerechtes Europa. Sie setzt sich für sozialen Zusammenhalt und Ausgleich in Europa ein und unterstützt besonders Projekte in Osteuropa, die sozial benachteiligte Menschen unterstützen. Diese bewährte zivile Friedensarbeit ist im 30. Jahr ihres Bestehens wichtiger denn je.“ 

Auch die Geschäftsführerin der EKHN und der EKKW für die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“, Pfarrerin Christina Schnepel, unterstreicht, „dass die Unterstützung von Zivilgesellschaften und daraus entstehende Kontakte grundlegend friedensbildend sind“. Gerade im Festhalten an langjährigen Kontakten zum Beispiel auch zu Projekten in Belarus, werde in Kategorien gedacht, die von der Hoffnung auf einen zukünftigen Frieden ausgehen.

Kooperation der Landeskirchen

Der Gottesdienst zur Eröffnung findet jährlich im Wechsel zwischen den beiden evangelischen Kirchen statt. Die Koordination der Aktion liegt beim Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW mit Sitz in Frankfurt am Main. Dessen Leiter Detlev Knoche begrüßte die Teilnehmenden. Weitere Beteiligte waren die Dekanin des Dekanats Büdinger Land (EKHN), Birgit Hamrich, der Propst des Sprengels Marbung (EKKW), Dr. Volker Mantey sowie der Pfarrer der gastgebenden Kirchengemeinde Frank Eckhardt (EKHN).

Präsentation von Hilfsaktionen und Tschernobylhilfe

Im Anschluss an den Gottesdienst präsentierten Initiativgruppen, Kirchengemeinden und kirchliche Werke ihre Arbeitsschwerpunkte in den verschiedenen Ländern. Vertreten waren Hilfsinitiativen wie das „Gustav-Adolf-Werk“, der „Evangelische Bund Hessen“ und Einzelinitiativen, die evangelische Gemeinden und soziale Projekte in Osteuropa unterstützen und fördern. In diesem Jahr stand die Tschernobylhilfe des Dekanats Büdinger Land im Mittelpunkt. Besonders unter dem Eindruck des Krieges gegen die Ukraine, konfrontiert die Erinnerung an die Atomkatastrophe von Tschernobyl und das daraus entstandene Leid mit Energiefragen, Fragen von Schuld und Fragen nach den Rechten zukünftiger Generationen.

Hintergrund „Hoffnung für Osteuropa

Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, soll die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivilgesellschaftlichen Aufbau fördern. Dass ein gerechtes und soziales Europa Wirklichkeit wird, ist eines der Anliegen von „Hoffnung für Osteuropa“. Auch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind bestehende globale Wirtschafts- und Verteilstrukturen ungerecht aufgebaut. Trotz des wirtschaftlichen Wachstums bleiben viele in Mittel- und Osteuropa von dieser Entwicklung ausgeschlossen. Es gilt, gerade diese Strukturen durch jahrelange Partnerschaftsarbeit und Begegnungen zu verändern. Die aktuelle angespannte politische Situation in Osteuropa mit dem Krieg in der Ukraine und seinen Folgen in allen osteuropäischen Staaten hebt die Bedeutung des Hilfsprojektes noch einmal hervor.

Spendenkonto 
Gesamtkirchenkasse der EKHN
Evangelische Bank eG
IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00
Stichwort: Hoffnung für Osteuropa 

Mehr Infos:  www.zentrum-oekumene.de

 

 


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