Modernes Gottesdienstformat
Vom Segen singen und ihn erfahren: Musikalische Segenszeit in Karben
Das Licht im Gemeindehaus ist stimmungsvoll gedimmt. Durch die Dunkelheit erklingt Musik und viele Stimmen, die kraftvoll mitsingen. Es ist Segenszeit im Ev. Gemeindehaus Okarben – ein neues, modernes, offenes Gottesdienstformat mit viel Musik der Gesamtkirchengemeinde Karben. „Fröhlich, mit viel Herz und Tiefgang. Mutig, persönlich und mit individuellem Segen für deinen Alltag“, heißt es auf dem Einladungsflyer. Und so erleben es die Gäste auch an diesem Donnerstagabend im gut besuchten Gemeindehaus in Okarben.
Im Vordergrund steht die Musik. Eine kleine Band mit Saxophon, Keyboard, Gitarre und Bass, dazu einige Sängerinnen. Jeder darf, niemand muss mitsingen. Die Augen schließen und zuhören, aber auch aufstehen und klatschen: „Fast alles ist erlaubt“, kündigt Pfarrer Simba Burgdorf an, der die Veranstaltung gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen organisiert. Es ist eine Stunde voll Gänsehaut-Momenten. Ein Gottesdienst fürs Herz.
Das Motto diesmal: „Und Sarah lachte“. Das fröhliche Thema orientiert sich am Monatsspruch für den Februar. Die Predigt nimmt nur einen kurzen Teil des Abends ein. In wenigen Worten erzählt Simba Burgdorf von den unterschiedlichen Arten des Lachens: das glückliche und das fröhliche Lachen und das Lachen vor Freude. Sarah lacht in der Bibel, als Gott ihr und ihrem Mann Abraham offenbart, dass Sarah im hohen Alter noch einmal ein Kind erwartet. Es ist ein ungläubiges Lachen voller Zweifel, aber auch ein wenig Hoffnung schwingt darin mit. Dann wird Sarahs Sohn geboren. Er heißt Isaak – auf Hebräisch bedeutet das „Er/Sie/es lacht“. Saras Lachen klingt in dem Namen ihres Sohnes weiter – und in den Liedern, die den Gemeindesaal füllen.
Bei der Musik probiert das Team viel aus. Unter den rund 10 Liedern wechseln sich englische und deutsche Texte ab. Gesangbuch-Klassiker und weniger bekannte Lieder erklingen. Gegen Ende des Gottesdienstes kann sich jeder individuell von einem Mitglied des Teams segnen lassen.
Die Idee zur Segenszeit stammt von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde. Mit Pfarrer Simba Burgdorf hat das Team einen begeisterten Mitstreiter gefunden und die Segenszeit ist zum regelmäßigen Format geworden, jeweils an einem Donnerstag im Monat, an wechselnden Orten in der Gesamtkirchengemeinde.
Die Segenszeit soll bewusst eine Auszeit vom Alltag schaffen. „Eine Stunde nur für Gott und mich“, beschreibt es Simba Burgdorf. „Wir möchten, dass die Herzen der Menschen voll sind, wenn sie nach Hause gehen.“ Die Uhrzeit ist mit 20 Uhr spät gewählt, damit auch Berufstätige daran teilnehmen können. Der Donnerstagabend, um auf die vergangene (Arbeits-)Woche zurückzublicken und sich für das bevorstehende Wochenende zu stärken.
„Auch wenn es anders ist, ist es Gottesdienst“, sagt Simba Burgdorf zu Beginn und lädt die Gäste ein, sich das mitzunehmen, was sie gerade brauchen und was Ihnen guttut – ganz individuell. Einfach zuhören und genießen, aktiv mitsingen oder über das Predigtthema ins Nachdenken kommen: „Ihr macht Segenszeit, wie ihr es braucht.“
Die nächste Segenszeit findet statt am 9. März um 20 Uhr in Rendel und am 6. April ebenfalls um 20 Uhr in Burg-Gräfenrode.