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Frauentag

Wie sieht es mit der Gleichstellung von Frauen in diakonischen Einrichtungen aus?

Beratung im Frauenhaus

Beratung für Frauen

Die Diakonie Hessen hat die Geschlechterverteilung unter ihren Mitgliedern erhoben. Die Umfrage zeigt, dass Geschlechtergerechtigkeit bereits vielfach Einzug gehalten hat. Es zeichnen sich jedoch noch geschlechtsspezifische Ungleichheiten ab - vor allem in einem bestimmten Bereich. Um die Situation weiter zu verbessern, wurde bereits ein Projekt auf den Weg gebracht.

Die Diakonie Hessen hat eine repräsentative Erhebung zur Geschlechterverteilung unter ihren Mitgliedern durchgeführt. Damit liegen erstmals Zahlen zur Gleichstellung auf den Führungsebenen sowie in den Mitarbeitendenvertretungen des evangelischen Wohlfahrtverbands vor. Zum Weltfrauentag am 8. März veröffentlicht die Diakonie Hessen erste Zahlen.

Frauenanteil spiegelt sich (noch) nicht in Führungsebene wider

„Wir haben uns die Förderung von Frauen in diakonischen Einrichtungen zum Ziel gesetzt. Mit unserer Erhebung haben wir nun eine Grundlage für mehr Gendergerechtigkeit“, sagt Dr. Harald Clausen, Vorstand der Diakonie Hessen. Erste Ergebnisse der Erhebung zeigen: Obwohl rund zwei Drittel (62 Prozent) der hauptamtlichen Mitarbeitenden weiblich sind, spiegelt sich dieser Anteil bisher nicht in der oberen Führungsebene wider. Ein Drittel (32 Prozent) der Führungspositionen sind bisher mit Frauen besetzt. Dr. Harald Clausen: „Mit der Erhebung sehen wir erstmals, wie die Mitglieder in der Diakonie Hessen aufgestellt sind und wo Handlungsbedarf besteht. Wir setzen uns dafür ein, den Anteil der Frauen sowohl in den oberen Führungspositionen als auch in den Gremien zu erhöhen. Bei diesem Prozess unterstützen wir mit speziellen Schulungen und einem Mentoring-Programm.“

In kleineren Einrichtungen ist der Frauenanteil unter den Führungskräften höher

Die Umfrage zeigt, dass Geschlechtergerechtigkeit bereits vielfach Einzug gehalten hat. Es zeichnen sich jedoch noch geschlechtsspezifische Ungleichheiten ab. Während mittlerweile 40 Prozent der Vorstandspositionen mit Frauen besetzt sind, überwiegt der durchschnittliche Anteil der Männer, wenn es um den Vorsitz geht (77 Prozent Männer, 23 Prozent Frauen). Auch bei der Besetzung der Aufsichtsräte zeigt die Umfrage eine ungleiche Verteilung. Bekleiden zwar bereits mehr als ein Drittel der Positionen im Aufsichtsrat Frauen (34 Prozent Frauen, 66 Prozent Männer), sind im Vorsitz Männer dominant (85 Prozent Männer, 15 Prozent Frauen). Außerdem zeigt sich, dass Teams häufiger von einem Mann geleitet werden, je mehr Mitarbeitende ihnen angehören. Dieser Effekt nimmt zu, je größer die Einrichtung ist. Gerade einmal 16 Prozent der Führungskräfte sind in Einrichtungen mit mehr als 300 Mitarbeitenden weiblich. Bei kleineren Einrichtungen sind hingegen mit 41 Prozent weit mehr als ein Drittel der Führungskräfte Frauen. Bei der Besetzung der Mitarbeitendenvertretungen indes spiegelt sich die Geschlechterverteilung insgesamt wider. Zwei Drittel der Positionen werden hier von Frauen bekleidet (62 Prozent Frauen, 36 Prozent Männer).

 Die Studie wurde zusammen mit dem Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Beratung (IZGS Beratung GmbH) durchgeführt, einer Organisationsberatung, die in enger Kooperation mit dem IZGS Forschungsinstitut der Evangelischen Hochschule Darmstadt steht. Die ausführliche Auswertung wird demnächst auf www.diakonie-hessen.de veröffentlicht. Die ersten Ergebnisse finden Sie bereits hier.

Diakonie Hessen unterstützt Gleichstellung

Gleichstellung ist bundesweit ein Thema in der Diakonie. 2019 hat die Diakonie Deutschland einen Gleichstellungsatlas auf Grundlage einer Abfrage auf Bundesebene veröffentlicht. Seit 2016 orientiert sich die Diakonie am Corporate Governance Kodex und strebt damit eine geschlechtergerechte Zusammensetzung von Gremien, Organen und Leitungsstellen an. Dazu soll bis 2026 ein Mindestanteil von jeweils 40 Prozent Frauen und Männern umgesetzt sein.

Diakonie Hessen hat ein Projekt zur Frauenförderung auf den Weg gebracht

Die Diakonie Hessen unterstützt seit 2021 ein eigenes Projekt zur Frauenförderung „f3 – frauen fördern führung“, das von dem Netzwerk „FiF – Frauen in Führung in der Diakonie Hessen“, einem Zusammenschluss aus Frauen in obersten Führungspositionen, auf den Weg gebracht wurde und begleitet wird. Der Wohlfahrtsverband bietet spezielle Fortbildungen an, um Frauen auf höhere Führungspositionen vorzubereiten. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat die Diakonie Hessen für 2023 ein so genanntes „Cross-Mentoring-Programm“ realisiert. Etablierte Führungskräfte begleiten und unterstützen Frauen auf ihrem Weg zu einer obersten Führungsposition. Mit dem Projekt „f3“ nimmt die Diakonie Hessen eine Vorreiterrolle ein, indem sie sich gezielt für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf den oberen Führungsebenen einsetzt.

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